Raus aus der Opferrolle

Wie habe ich es geschafft?

Endlich ist der Teil erzählt, der vermutlich sehr schwer lastet und ich weiß, das war eine Menge negativer Input... Aber umso mehr freue ich mich darauf, nun loszulegen und den Sinn von diesem Blog aufleben zu lassen: Euch meine Werkzeuge an die Hand zu geben, die man benötigt, um sein Leben bedeutend zu verändern! Im Grunde reichen 4 solcher Werkzeuge. Heute werde ich auf all diese Punkte eingehen, nämlich wie ich Vorbilder effektiv nutze, was Persönlichkeitsentwicklung bewirken kann, was mir der plötzliche Tod eines 15 Jährigen gelehrt hat und wie mich die richtige Zielsetzung weiter bringen konnte. 

 

Wie können Vorbilder deine Veränderung maßgeblich beeinflussen, ohne dass du dich selber dabei verlierst? Im letzten Blogartikel habe ich bereits erwähnt, dass ich mir Vorbilder gesucht habe, um mich zu verändern. Danach erhielt ich von einer Leserin die Frage, wie ich es geschafft habe, meine eigene Persönlichkeit nicht beim Nachahmen von Vorbildern zu verlieren. Diese Antwort möchte ich direkt mit meinem ersten Werkzeug, der Suche nach Vorbildern, kombinieren. Dazu möchte ich bis zu unserer Geburt ausholen: Wie haben wir alle als Kleinkinder gelernt? 

Was uns Menschen unter anderem von anderen Lebewesen unterscheidet, ist die Fähigkeit, durch Nachahmung zu lernen. Kleinkinder beobachten präzise genau die Erwachsenen und übernehmen deren Verhalten. Beim Spracherwerb beispielsweise beobachten Kinder die Lippenbewegungen ihrer Eltern und des gesamten Umfeldes während sie sprechen, und fangen bald an, die Bewegungen nachzuahmen und dabei ihre Stimme zu benutzen. Deshalb sind Worte wie "Mama" und "Papa" die ersten Worte, die Kinder sprechen können. Um solche Worte zu sprechen, bedarf es keiner komplexen Anordnung der Zunge, sondern lediglich einer sichtbaren und schnell zu erlernenden Lippenbewegung. Sich Vorbilder zu suchen ist also ein natürlicher Prozess von uns Menschen, zu wachsen und zu lernen. 

Warum diesen also nicht nutzen, um sein Leben in eine Richtung zu verändern, um ein glücklicheres Leben zu führen? Aber Vorsicht: Sich an einem Vorbild zu orientieren bedeutet auf keinen Fall, sein Ebenbild sein zu wollen! Sieh dein Vorbild eher als eine Richtung an, die dir den Weg weist. Ich habe mir zum Beispiel ein Vorbild genommen, was dort war, wo ich hin wollte, und habe mir angeschaut, welche Routinen er hatte, wie er sich Verhalten hatte, wie er gesprochen hatte oder auch wie er gedacht hatte. War ich nun in einer Situation, in der ich mich anders verhalten musste als vorher, überlegte ich mir, was er an meiner Stelle tun würde. Im Laufe der Zeit übernimmt man dann ein neues Verhaltensmuster, schaut sich an, welche Veränderungen für seinen persönlichen Weg nützlich sind und adaptiert anschließend nur diese.  Lerne, dich dabei wohlzufühlen. Vergleich dich nicht mit anderen und auch nicht mit deinem Vorbild, vergleiche dich nur mit deiner früheren Version und entwickel dich weiter. Dein Vorbild ist demnach wie ein Fixstern, der dir den Weg und die Richtung vorgibt. Vielleicht ändert sich dieser Fixstern, weil du dich bereits verändert hast und ein neues Vorbild brauchst, um dich noch weiter zu entwickeln. Fühl dich beim Unterwegssein glücklich, schau ab und an zurück, um zu sehen, wie weit du schon gekommen bist und freue dich darauf, was noch kommen wird. 

 

Nachdem ich auf diese Weise mein äußeres Erscheinungsbild brachial verändern konnte, fehlte mir noch mein innerer Teil. Es reicht nicht, nur seine Hülle zu verschönern, um ein besseres Leben zu führen. Du musst deinen Geist, deine Gedanken und dein Mindset auf das richtige Level bringen. Während 2 Therapeuten versagt haben, wurde der Einstieg in die Persönlichkeitsentwicklung mein persönlicher Wendepunkt. Während die Depressionen immer in meinem Nacken zu spüren waren, selbst als ich durch die Einnahme von Medikamenten als geheilt galt, hat das aktive Arbeiten an meiner Perspektive auf das Leben letztendlich diese bösen Geister vertrieben, für immer. Besonders das Gesetz der Anziehung hat in diesem Zusammenhang eine Dominokette von Erfolgserlebnissen ausgelöst. Das Gesetz besagt, dass wir solche Dinge in unser Leben ziehen, an die wir denken. Ich möchte das etwas genauer erklären, da auch ich anfangs skeptisch war: Nur weil ich an Geld denke, ziehe ich doch kein Geld in mein Leben. So funktioniert das Gesetz aber auch nicht. Es ist vielmehr so, dass wieder eine herausragende Fähigkeit von uns Menschen angesprochen wird: Unser Gehirn ist in der Lage, Sinneseindrücke zu löschen. Auf welcher Basis tut es dies? Genau, es orientiert sich an dem, worauf DU dich fokussierst, weil es dadurch die Mitteilung erhält, dass es dir wichtig ist. Bleiben wir bei unserem Beispiel: Bist du jemand, der sich darauf fokussiert, nie Geld zu haben, erhält dein Gehirn deinen persönlichen Befehl, seinen Fokus auf Situationen zu lenken, die dir aufzeigen, kein Geld zu haben. Viel schlimmer ist aber, dass es sämtliche Sinneseindrücke ausfiltert, die dir Geld bringen würden. Und so funktioniert das mit allem, deinen Gefühlen, deinen Freunden, deinem Job, deinen persönlichen Bedürfnissen etc. Wenn du wirklich willst, kannst du allein mit deinen Gedanken und dem, worauf du dich konzentrierst, dein Leben langfristig zu allem machen, was du dir wünschst. Vertrau mir, es klappt. 

 

Der bedeutendste Wendepunkt in meinem Leben war jedoch der 17. April 2018. Denn an diesem Tag erfuhr ich von dem plötzlichen Tod eines Jungen in Passau, der mein Leben völlig verändert hat. Kennt ihr den Spruch "Wir alle haben 2 Leben. Das zweite Leben beginnt, sobald wir realisiert haben, dass wir nur 1 Leben haben."? Glaubt mir, bis zu diesem Tag hatte ich gedacht, den Satz verstanden zu haben. Wirklich verstanden habe ich den Satz erst, als dieser Junge mit seinen 15 Jahren seinen letzten Tag am 16. April 2018 gelebt hatte. Als ich davon erfuhr, ich weiß bis heute nicht wieso, musste ich alles über diesen Jungen erfahren. Ihr müsst euch vorstellen, er ging morgens noch normal in die Schule, war kerngesund, schrieb um ca 16 Uhr noch einem Freund über Whatsapp, dass er sich später wegen eines Passwortes melden würde - doch diese Antwort ist nie gekommen. Denn er war bereits auf dem Weg in die Stadt, wo er 2 Stunden später so brutal zusammengeschlagen worden ist, dass er an seinem eigenen Blut erstickte und verstarb. Seine tragische Geschichte rüttelte mich damals vollkommen wach: wie konnte ich auch nur eine Sekunde meines Lebens damit verschwenden, mir das Leben nehmen zu wollen, wo ich doch bereits 11 Jahre länger leben durfte als er. Und das lehrte mich eine neue Perspektive aufs Leben zu haben, nämlich das Zeit-Paradigma der Sanduhr: Was haben wir alle im Kopf, wenn wir an Zeit denken? Eine runde Uhr. Was ist charakteristisch an etwas Rundem? Sie haben kein Ende, sind also unendlich. Was sind Dinge wert, die unendlich sind? Nichts. Genau deshalb verschwenden wir alle so viel Zeit unseres Lebens mit Dingen, die uns nicht glücklich machen, mit Menschen, die uns nicht unterstützen und mit Jobs, die uns nicht erfüllen. Aber nun stell dir die Zeit mal als Sanduhr vor: In deiner Sanduhr des Lebens siehst du, wie deine Zeit vergeht. Der Sand auf dem Boden spiegelt deine Vergangenheit wieder. Diese kannst du heute sehen. Der Teil in der oberen Hälfte der Sanduhr ist allerdings verdeckt. Das ist deine Zukunft, die du nicht sehen kannst. Was du auch nicht sehen kannst, ist die Menge an Sandkörner, die sich noch oben befinden. Denn wir alle wissen morgens nicht, ob heute der letzte Tag sein wird. Ich weiß, beängstigend, aber gleichzeitig auch unfassbar heilsam. Wie kannst du einen unglücklichen Tag haben, wenn du dieses Zeit-Paradigma verinnerlichst? Glaubst du, du würdest dich noch aufregen, weil das Auto vor dir zu langsam fährt, wenn du dir bewusst machst, dass du vielleicht nur noch ein paar Stunden hast? Die Zeit ist endlich, und daher kostbarer als alles andere in der Welt. Das hat meine Denkweise völlig verändert. Heute mache ich nur noch die Dinge, die mich glücklich machen. Wenn mich mein Job, ein Mensch oder irgendein Umstand heute ungücklich macht, beende ich das sofort und verändere meine Richtung. In meinem Leben ist kein Platz mehr für eine unglücklich investierte Sekunde.       

 

Mein viertes Tool ist die richtige Zielsetzung. Ich habe mir schon immer hohe Ziele im Leben gesetzt, dessen Erreichen ich selber nie für möglich gehalten habe. Heute unvorstellbar, aber hätte man mir vor 10 Jahren gesagt, dass ich mittlerweile viele Freunde habe und geliebt werde, hätte ich das nie für realistisch gehalten. Allein, dass ich heute mit hunderten von Menschen täglich arbeite und mich dabei wohl fühle, war für mich als Heranwachsender, der jedes Mal die Straßenseite gewechselt hatte wenn mir andere entgegen kamen, eine unrealistische Welt. Oft werde ich heute gefragt, ob es nicht besser sei, sich kleine, realistische Ziele zu setzen. Ich denke, für die meisten ist es mit Sicherheit einfacher, sich realistische Ziele zu setzen, um glücklich zu sein. Man muss nämlich aufpassen, dass man sich bei zu hoch gesetzten Zielen nicht unvollständig fühlt, weil man seine Ziele nicht erreicht. Trotzdem bevorzuge ich es, mir unrealistische Ziele zu setzen, denn nur so ist ein ambitioniertes und ehrgeiziges Leben möglich. Ich habe gelernt, mich auf dem Weg zu meinen Zielen wohl zu fühlen. Es ist nicht primär mein Streben, meine Ziele zu erfüllen, sondern mich in der richtigen Richtung zu befinden und mich selber zu Höchstleistungen Tag für Tag anzuspornen. Da ich rückblickend immer wieder vor Augen habe, was alles möglich ist, wenn der Wille da ist, empfehle ich jedem, die Ziele immer deutlich höher anzusetzen, denn so fällt es einem auf jeden Fall leichter, die ursprünglichen Ziele zu erreichen. Letztendlich stelle ich mir dann immer vor, was dieser Junge mir raten würde, der einfach viel zu früh von uns gegangen ist. Und ich glaube, dass er mir sagen würde, dass selbst wenn ich mit einem Kleinflugzeug zum Mond reisen wollen würde, ich mein Leben nutzen sollte, um mir diesen Traum zu erfüllen. Denn das Leben ist viel zu kurz, um es nur mit Arbeiten und Alltag auszufüllen. Das Leben hat so viel mehr zu bieten. Leb deine Träume und sei in deinem Leben derjenige, der du sein willst, bevor dir die Chance genommen wird und deine Träume mit dir begraben werden. Jaa, ich denke, das würde er uns allen raten :) 

 

Und so startet nun dieser Blog von mir! Denn damals mit 18 Jahren traf ich die Entscheidung, mein Leben zu verändern und ein selbstbewusster, glücklicher, liebenswerter, aufrichtiger, inspirierender und stolzer Mensch zu werden. Und ich schwor mir, wenn ich das jemals erreichen sollte, werde ich meine Stärke nutzen, nach draußen gehen und Menschen helfen, eine bessere Version von sich selber zu werden. Dieser Tag ist schon längst gekommen. Jetzt, wo ich die innere Stärke entwickelt habe, meine Geschichte, die vorher nur meine engsten Freunde kannten, öffentlich zu machen, unbeeindruckt dessen, was andere über mich denken könnten, werde ich meine freie Zeit nutzen und anderen die Stütze sein, die sie brauchen, um über sich hinauszuwachsen! Ich habe eine Mission, und ich habe Hunger ;) Hunger nach Wachstum, Erfolg und Veränderung - nicht für mich, sondern für andere! Dafür stehe ich - willkommen auf meinem Blog.